17 April, 2013

Persönliche Tipps fürs Wochenbett

In diesem Post habe ich ein bisschen von meinen Gefühlen im Wochenbett berichtet. ´
Gerne möchte ich euch von meinen persönlichen Glücklichkeiten im Wochenbett
berichten. Vielleicht ist die ein oder andere Glücklichkeit auch für euch dabei.










Für mich war der Entschluss das Krankenhaus sehr schnell zu verlassen, wichtig und richtig.
 Das hatte mehrere Gründe. In den wenigen Stunden, die ich dort war, war es
unmöglich wirklich zur Ruhe zu kommen. Wenn das Kind schlief und
gerade kein Besuch da war, kam aber die Schwester und wollte uns das
Wickeln zeigen oder der Arzt die U1 machen. Mein Blutdruck sollte auch
gemessen werden, die nächste Schwester brachte das Essen ...
In der Nacht wechselten sich die beiden Neugeborenen im Zimmer ab.
Mal weinte der eine, weckte den anderen und so ging es weiter.
Um 4 Uhr in der Früh durfte ich endlich mal für eine gute Stunde die
Augen zu machen und etwas schlafen. Ein weiterer Grund war die
fehlende Bereitschaft mir beim Stillen zu helfen. Im Kreissaal wurde
das Glückskind leider nur kurz angelegt und es klappte nicht auf Anhieb.
Da aber so viel los war, nahm sich keiner die Zeit. Dann schlief das
Glückskind ewig und ich sollte es nicht wecken. Erst am nächsten Morgen
zeigte mir eine Schwester wie ich mein Kind ernähren kann.
Und ich sag euch was: Das tat höllisch weh. Es ist kein Geheimnis,
dass die Brust empfindlich ist. Nun erlebte ich jedoch zum zweiten Mal
eine Schwester, die meine Brust förmlich wegriss und sie irgendwie in
den Mund des Kindes steckte. Es war nicht das Saugen, das schmerzte,
sondern einzig und allein die Schwester, die ohne jegliches Fingerspitzen-
gefühl ihre Arbeit tat. Zudem hörte ich alle zwei Stunden, ich müsse
dringend zufüttern. Und das wollte ich unter keinen Umständen so schnell tun.
So entließ ich mich kurzerhand selber, gegen den Willen aller. Aber ich wusste,
dass meine Nachsorgehebamme uns gut betreuen wird und dass wir den
Glücksmann dringend für unser neues Familienglück brauchten.
Zu Hause angekommen, hatte ich die nötige Ruhe fürs Stillen, das Glückskind
nahm sehr gut zu und es war den Umständen entsprechend alles gut.
Diesen Start ins Familienglück wirklich in den eigenen vier Wänden zu
genießen, war wundervoll. Gemeinsam zu erlernen, was es bedeutet,
ein kleines Würmchen zu versorgen, das ist für mich GOLDwert gewesen.

Besuch: Da ich nur so kurz im Krankenhaus war, hat uns dort nur die enge
Familie besucht. In unserer E-Mail an unsere Freunde und Bekannte haben
wir darum gebeten, uns die ersten zwei Wochen Zeit zu gönnen, um uns als
Familie kennen zu lernen. Diese Idee habe ich von einer Kollegin, die bereits
zwei Kinder hat. Ich fand die Vorstellung, in aller Ruhe das kleine Wunder
zu genießen, irgendwie zauberhaft. Und hatte das Gefühl, dass dies der richtige
Weg für uns ist. Im Nachhinein hat sich das absolut bestätigt. Zumal mir wirklich
 jeder Besuch zu viel war, weil ich einfach noch nicht wirklich fit war. So hatten
wir bis auf 2-3 Ausnahmen wirklich unsere Ruhe. Sicherlich ist diese Variante
nicht für jedermann geeignet, hört hier einfach auf euer Bauchgefühl.

Ruhe: Etwas finde ich wirklich sehr wichtig im Wochenbett. Gönnt euch Zeit.
Legt euch einfach stundenlang mit eurem kleinen Schatz im Bett.
Geht vielleicht etwas spazieren. Lest ein gutes Buch. Lasst einfach alles
langsam angehen. Die Staubmäuse auf dem Boden sind gar nicht schlimm,
lasst sie doch einfach da. Die laufen nicht weg und warten geduldig noch
ein paar Tage, bis ihr wieder die Lust und die Kraft habt, den Staubsauger
anzuwerfen. Macht nur das Nötigste. Und gönnt auch eurem kleinen Spatz
Ruhe. Die brauchen noch keinen Einkaufsladen von innen sehen, das hat Zeit.

Essen: Die letzten Wochen in der Schwangerschaft habe ich mich nur noch
von Senfbroten ernährt. Dem Sodbrennen sei dank. Ich freute mich riesig
auf leckeres Essen - so ganz ohne Sodbrennen. Nach der Geburt habe ich
jedoch zwei Wochen lang kaum ein Bissen runterbekommen. Was bei mir
aber immer geht, ist Suppe. Ich liebe klare Suppe, die wäre ideal zum
Aufpeppeln gewesen. Leider hatte ich keine und mir war es zu viel diese zu zubereiten.
Da hätte ich mir gewünscht, ich hätte doch vorgekocht und zumindest Suppe eingefroren.
Und wenn es euch so geht wie mir - ihr habt den tollsten Mann der Welt,
nur mit dem Kochen hat er es nicht so - dann leg ich es euch wirklich ans Herz.

Sucht euch Gleichgesinnte: Sicher hast du im Geburtsvorbereitungskurs
andere Schwangere kennengelernt. Wir treffen uns heute noch einmal
monatlich und zwischen einigen Frauen sind nette Bekanntschaften entstanden.
Mit einer Mutter habe ich mir die ersten Wochen recht regelmäßig
E-Mails geschrieben. Das tat unheimlich gut. Einfach zu hören,
dass es anderen sehr ähnlich geht.

Tu dir etwas Gutes! Ich habe recht schnell meine Schwangerschaftsklamotten
aussortieren dürfen. Das tat sehr gut, denn die konnte ich nicht mehr sehen.
Mir ist aber bewusst, dass nicht jeder dieses Glück hat und manche etwas
länger warten müssen. Ich habe mir einen schönen Still-BH gegönnt und
war total glücklich das Päckchen zu öffnen. Du musst dich einfach gut fühlen.

Erwarte nicht, dass alles perfekt ist!
Im Nachhinein ist das sehr einfach zu sagen. Man möchte so gern
perfekt sein. Man möchte wissen, was nun dran ist, wenn das Kind weint.
Man möchte wissen, ob es zu warm oder zu kalt angezogen ist.
Man möchte zu 101 % dauerglücklich durch die Welt laufen,
schließlich hat man sich so auf dieses Wunder gefreut.
Es ist so viel passiert. Gib dir Zeit. Gib deinem Partner Zeit.
Gib deinem kleinen Schatz Zeit. Alles wird so wie du es dir wünscht.
Du wirst in ein paar Wochen dein Kind in den Arm nehmen und
es beruhigt sich, weil du da bist. Du wirst bald durch und durch
Mama sein. Du wirst wissen, was dein Kind braucht.
Du wirst stolz sein, weil du es geschafft hast ein Kind auf die Welt zu bringen.
Du wirst unendlich dankbar sein über das kleine Wunder <3



           

2 Kommentare:

  1. LIebe Britta,
    sehr schöne Tipps, kann ich alle so unterschreiben.
    Das Krankenhaus schnell zu verlassen, war für mich auch die beste Entscheidung, da wir beim dortigen Trubel einfach nicht zur Ruhe kommen konnten.
    Schön finde ich auch den Tipp mit dem Still-BH - ich habe mir gerade zwei schöne bestellt, da fühlt man sich einfach wohler, das stimmt.

    Ich habe deine beiden Posts übrigens unten in meinem Wochenbett-Post verlinkt, da ich beide super finde!

    Alles Liebe und hab noch einen schönen Abend
    deine
    Julia

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  2. Liebe Julia,
    da sind wir uns dann wohl recht ähnlich. Viele Frauen aus dem Geburtsvorbereitungskurs haben sich sehr wohl im Krankenhaus gefühlt und teilweise verlängert. So sind die Erlebnisse doch sehr individuell.
    Vielen lieben Dank für die Verlinkung - das freut mich wirklich riesig!
    Leider wohne ich nicht nah genug für einen gemeinsamen Cappuccino. Ich wohne in der Nähe von Metzingen - kennst du diese Outletcity?

    Viele liebe Grüße
    Britta

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